Boden mit seiner Vielfalt
Was wo wächst, bestimmt der Standort.

So ein Standort setzt sich aus Wetter, Lage und maßgeblich aus der Bodenbeschaffenheit zusammen.
Aber wie kommt es zu so einer Bodenzusammensetzung?

Wer schweißtreibend tief gräbt, erkennt unterschiedliche Schichten. Ziemlich tief, manchmal aber auch nicht, ist die Schicht aus verwittertem Gestein (bei Nichtverwitterung kann man mit dem Graben aufhören). Darauf ist die Schicht mit mehr oder weniger zersetzt organischem Material, also verweste Blätter, Pflanzen, Lebewesen etc. Darin befinden sich dann Kleinstlebewesen, Pilze und Würmer, die für die Zersetzung tätig sind und bestenfalls Humus produzieren. Und trotzdem: Boden ist nicht gleich Boden. Böden können sandig, lehmig, steinig oder wie in Mooren sehr wasserreich sein.

So gibt es zur besseren Einstufung Bodenbezeichnungen: Sand, Schluff, Ton und Lehm. Die Bestimmungen ergeben sich aus der Größe der Körner.

Sand bis 2 mm, Schluff bis 0,063 mm und Ton kleiner als 0,002 mm. Mischt man Sand, Schluff und Ton zu gleichen Teilen, nennt es sich Lehm.

Bodenbestimmung mit den Sinnen

Einfachste Bodenbestimmungen geht mit seinen eigenen Sinnen. Kann man mit dem Boden kleinere „Rollen“ formen, ist ein höherer Tonanteil festzustellen. Nimmt man den Boden in den Mund und es knirscht, ist Sand vorhanden. Sehr fruchtbarer Boden ist humusreich, locker und krümelig mit aktiven Bodenorganismen. Neben der Bodenbeschaffenheit sind Licht und Feuchtigkeit bestimmend für den Bewuchs.

Der Boden ist unser Lebensraum und Nahrungsquelle

Anhand vorhandener Zeigerpflanzen erkennt man auch Eigenschaften des Bodens. Hier einige Beispiele:

  • Humusreicher Boden zeigt sich z.B. durch Brennnesseln, Löwenzahn oder Vogelmiere.
  • Nährstoffarmer Boden durch Gänseblümchen, Margerite oder Weißklee.
  • Trockener Boden durch Storchschnabel oder Färberkamille
  • Feuchter Boden durch Knöterich Schachtelhalm oder echter Mädesüß.

Diese Pflanzen sind dann Nahrungsgrundlage für entsprechende Insekten. Die Brennnessel wird von Raupen und Schmetterlingen bevorzugt, der Weißklee ist wichtigste und ertragreichste Futterquelle für Hummeln, Honig- und Wildbienen, die Färberkamille ebenfalls für Wildbienen und Schmetterlinge. Mädesüß bietet reichlich Pollen für Bienen, Schwebfliegen und Käfer.

So ergibt sich ein Ökosystem im Boden und daraufhin durch Pflanzen, Pilze, Bakterien, andere Mikroorganismen und die unterschiedlichsten Tiere. Unser Boden ist unser Lebensraum und Nahrungsquelle und schließt den Kreislauf des Lebens.