Bodenfruchtbarkeit
Jeder Eingriff bedeutet Veränderung im System des Bodens!

Einfach hergeleitet bedeutet es: die Fähigkeit des Bodens, für Pflanzen ein Standort zu sein. Durch verschiedene Standortfaktoren ergibt sich eine unterschiedliche Produktivität des Bodens.

Bei der natürlichen Bodenfruchtbarkeit führen der Nährstoffhaushalt, die Versorgung mit Wasser, Bodentemperatur und die Wurzeldurchlässigkeit zur Ertragsfähigkeit. Boden setzt sich aus anorganischen Bestandteilen wie Gestein und Mineralien und Organik wie lebenden oder toten Tier- und Pflanzenmassen zusammen. Organische Bestandteile nehmen ca. 10% der Bodenmasse ein, sind aber essenziell für die Fruchtbarkeit. Als Nahrungsquelle dient dem Boden der Humus, die tote organische Substanz. Die Zeit, das Klima, Entwicklung bei Flora und Fauna und das Eingreifen des Menschen haben die Bodenfruchtbarkeit verändert. Gerade durch landwirtschaftliche Nutzung hat sich der Boden in seiner Struktur verändert, sowohl positiv als auch negativ. Es schlägt sich in der Ertragsleistung nieder. Witterung und Schädlinge sind natürliche Einflüsse und spielen ebenfalls eine nicht unerhebliche Rolle.

Die Art der Bewirtschaftung kann die Bodenfruchtbarkeit verändern. In Zeiten vermehrt auftretender Wetterextreme ist ein sorgfältiger Umgang mit unserem Boden wichtiger denn je. Wir müssen dem fruchtbaren Boden einen höheren Stellenwert geben. Er ist unsere Lebensgrundlage. Er muss auf lange Sicht sorgfältig behandelt und geschützt werden. Boden ist ein hochkomplexes System. Es bedarf eines Zusammenspiels aller Vorgänge und Eigenschaften des Bodens, die sich immer ergänzen und ineinandergreifen. Schließlich ist der Boden ein lebender Organismus!

Da wir wenig an der anorganischen Zusammensetzung wie Gestein und Mineralien verändern können, ist es wichtig, die Humusschicht zu pflegen. Diese tote organische Substanz dient allem Lebenden als Nahrungsquelle. Wird Bodenfruchtbarkeit nur ertragsdefiniert betrachtet, ist es verständlich und grundsätzlich nicht falsch, erweist sich dann aber als sehr kurzfristig. Das Ziel sollte ein intakter und belebter Boden sein. Bodenfruchtbarkeit ist stark abhängig von Lebewesen. Jeder Eingriff in dieses Gefüge bedeutet Veränderung in diesem System! Fortschreitende Klimaveränderungen, raumgreifende Bebauung und Wetterphänomene sollten uns dazu zwingen, Boden und seine Fruchtbarkeit genau zu beobachten und zu pflegen. Der Boden ist Grundlage für alles Lebende in seiner Vielfalt.