Tag des Igels
02. Februar

Fast jeder hat schon einen Igel in freier Natur beobachten können, egal ob am Waldrand, in den Parkanlagen oder im heimischen Garten. Doch wie lange können wir das noch behaupten? Igel stehen in Deutschland unter strengem Schutz, denn: Sie sind stark gefährdet und vom Aussterben bedroht!

Was du über den Igel wissen musst

Der Igel ist ein Säugetier, welches in den Wintermonaten den bekannten Winterschlaf hält.

Auf der Welt leben 24 verschiedene Arten des stacheligen Nützlings. Der Braunbrustigel (Erinaceus europaeus) ist fast in ganz Europa zuhause und die bekannteste Igelart von allen.

Ausgewachsene Igel werden ca. 30 cm lang und wiegen etwa zwischen 800 und 1500 Gramm. Das Stachelkleid eines Igels bedeckt seinen gesamten Rücken und schützt ihn vor Fressfeinden wie dem Fuchs, Marder, Dachs, Hund und Habicht.

Der Braunbrustigel lebt vor allem in lichten Wäldern, auf Wiesen und in unseren Gärten.  

Auf dem Speiseplan der Igel stehen viele Insekten, Larven, Regenwürmer, kleine Schlangen und ab und an auch junge Mäuse.

Woher kommt der “Tag des Igels”?

Der „Groundhog Day“ ist in Kanada und den USA seit dem 19. Jahrhundert ein kulturelles Ereignis: Jedes Jahr am 02. Februar versuchen die Amerikaner Murmeltiere aus ihrem Bau zu locken, um eine Wettervorhersage von dem kleinen Tierchen zu erhalten. Wenn man einen Schatten des Murmeltieres sieht (vorausgesetzt es scheint die Sonne), soll der Winter laut der Murmeltier-Prognose noch einige Wochen anhalten.

Spätestens seit dem Film „Täglich grüßt das Murmeltier“ (1993) kennt fast jeder diese Tradition des Tierorakels.

Diese etwas schwammig gehaltene Tradition soll auf deutsche Einwanderer zurück gehen. Dieses Orakel bezieht sich auf die altbekannten „Bauernregeln“, die damals noch mit einem Dachs anstatt eines Murmeltieres bezogen wurden:

Sonnt sich der Dachs in der Lichtmesswoche, geht auf vier Wochen er wieder zu Loche“

So ein Tierorakel zur Wettervorhersage bzw. zum weiteren Verlauf des Winters hat seinen Ursprung in einem keltischen Feiertag sowie in der christlichen „Mariä Lichtmess“. Aus landwirtschaftlicher Sicht ist der 02. Februar eine Art Wendepunkt im Jahr: Wenn dieser Tag sonnig ist, soll der Winter noch andauern. Wenn er aber bedeckt, regnerisch oder kühl ist, steht der Frühling vor der Tür. Unter guten Umständen kann daher nun mit der Feldarbeit begonnen werden. Unter Schlechten sollte der Bauer noch genügend Futter für die Tiere haben, denn der Winter scheint noch länger anzudauern.

Und anstelle des Dachses und des Murmeltieres gibt es schon seit Ewigkeiten einen anderen Winterschläfer und Wetterpropheten – den Igel!

Seither ist der 02. Februar der „Tag des Igels“. Wir wollen aber keine Wetterprognose stellen, sondern diesen Tag als Anlass nehmen, dem Igel die Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, die er verdient hat.

Was wir für den Igel tun können

Wie eingangs schon erwähnt, steht der Igel unter besonderem Schutz. Dennoch gibt es eine gute Nachricht: Jeder von uns kann viel für den kleinen Nützling tun!

  1. Laub liegen lassen: Im Herbst solltet ihr das Laub nach dem Zusammenhaken nicht wegfahren, sondern einfach als Haufen liegen lassen. Die Igel nutzen dies gern als Unterschlupf. Alternativ einfach eine Art „Igelhaus“ anbieten.
  2. Blütenreiche Hecken pflanzen: Nicht nur als Unterschlupf, sondern auch, um Insekten als Nahrungsquelle anzulocken.
  3. Kompost anlegen: Hier finden Igel viel Nahrung und nutzen diesen ebenfalls als Unterschlupf.
  4. Öffnungen im Zaun: Schaut nach, wo ihr Öffnungen (ca. 12 cm x 12 cm) am Boden im Zaun schaffen könnt, um dem Igel Zugang zum Garten zu gewähren.
  5. Wasser zur Verfügung stellen: Stellt dem Igel, nicht nur in den Sommermonaten, kleine Schälchen mit Wasser bereit. Am besten mit ein paar Steinen darin, so haben die Insekten auch was davon und ertrinken nicht, sondern können sich am Stein aus der Schale ziehen und/oder darauf landen.
  6. Nahrung bereitstellen: Katzenfutter, rohe oder gekochte Eier, oder ungewürztes gegartes Fleisch – bitte KEINE Milch!
  7. Insektenhotels aufstellen: Ohrenkneifer sind die Leibspeise unser Igel und diese lieben Insektenhotels.
  8. Obstbäume pflanzen: das heruntergefallene Obst zieht viel Nahrung für den Igel an.

Igelhaus

Das Igelhaus stellt nicht nur ein Unterschlupf für den Tag dar, sondern kann auch als Winterquartier für den jährlichen Winterschlaf oder sogar als Nistplatz genutzt werden.

Igelhäuser kann man selber bauen oder es gibt sie auch fertig zu kaufen.

Zuerst solltet ihr auf Folgendes achten:

  • Das Igelhaus sollte so groß sein, dass ein Igel darin gut Platz hat (ca. 35 cm x 35 cm x 20 cm)
  • Der Eingang sollte ca. 10 cm x 10 cm sein (nicht zu groß, damit Hunde und Katzen dort kein Zugang finden)
  • Füllt das Haus mit Heu, Stroh oder trockenem Laub. Lasst von dem Material auch etwas am Haus herumliegen, damit der Igel sich sein Nest selbst bauen kann.
  • Ein bodenloses Haus sollte an einer trockenen Stelle stehen, damit kein Wasser von unten in das Haus eindringt.
  • Das Haus sollte im frühen Herbst aufgestellt werden.
  • Achtet auf UNBEHANDELTE Materialien (kein lackiertes Holz etc.)

Anleitungen und Ideen zum Bau eines Igelhauses werden wir rechtzeitig hier auf unserer Homepage bereitstellen.

Bilder von Alexa auf Pixabay